Eine biblische Reflexion über die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung 

Wieso sollten sich Christinnen und Christen für die Nachhaltigkeitsziele engagieren?

Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) oder die «globalen Ziele» bieten uns die einzigartige und aufregende Chance, als erste Generation die extreme Armut bis 2030 zu beenden. Ist das nur Wunschdenken und theologisch naiv – oder doch möglich?

Die Auslegung der «God’s Global Goals», welche auch als Broschüre erhältlich ist, soll als Instrument dienen, um die SDGs zu verstehen und uns damit aus christlicher Perspektive auseinanderzusetzen.

„Es ist dir gesagt worden Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir erwartet: nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.“ Micha 6.8 

Was dir God's Global Goals bietet

Zu den einzelnen Zielen...

Ein Überblick

Wenn du dir einen kurzen Überblick über die globalen Ziele wünschst, findest du diese hier:

Vielleicht erinnerst du dich an die Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs), die 2015 zu Ende gingen. Sie brachten unglaublich viel voran, dennoch wurde nur die Hälfte des Weges zur Beendigung extremer Armut zurückgelegt.

 

Die neuen und umfassenden 17 SDGs, die 2016 lanciert wurden, sind leider etwas aus dem Blickfeld geraten. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen. Einige Christinnen und Christen stehen UN-Initiativen nach wie vor skeptisch gegenüber. Andere sind sich vielleicht nicht bewusst, dass viele christliche Wohltätigkeitsorganisationen zusammen mit der UNO hart daran gearbeitet haben, damit diese Ziele für 2030 definiert und erreicht werden können. Aufgrund der Bedrohung durch wirtschaftliche Rezessionen, Protektionismus und dem historisch dramatischen Ausmass der Einwanderung laufen einige Länder Gefahr, sich zu sehr nach innen zu orientieren, anstatt sich für andere Kontinente zu engagieren. Andere sind vielleicht der Auffassung, dass die SDGs einfach nur nachdoppeln und einen etwas verzweifelten Appell darstellen, endlich etwas zu erreichen, was wir zuvor versäumt haben.

 

Doch die globalen Ziele kommen auffallend anders daher und bieten eine ganz neue Chance zur Inspiration und zum Engagement. Zwar ist die Rede davon, eine bereits begonnene Aufgabe zu Ende zu führen, aber nicht, um scheiternde Bemühungen zu einem Ende zu bringen. Stattdessen bieten sie Gelegenheit, bereits Erreichtes zu feiern und eine Ziellinie ins Auge zu fassen. Sie geben erneut dem Gewicht, was mit der Beendigung von «Armut» gemeint ist und bieten denjenigen, die sich dieser Herausforderung stellen wollen, ein umfangreiches Aufgabengebiet.

 

Diese Auslegung vereinigt die Stimmen einiger der führenden christlichen Hilfswerke in einem einzigen Aufruf zum Handeln. Warum? Weil wir gemeinsam glauben, dass die Kirche eine einzigartige und entscheidende Rolle zu spielen hat, die uns bei der Erreichung der globalen Ziele helfen kann. Sie sind kein Ersatz für den Ruf von Gottes Reich in unserem Leben, sondern ein Werkzeug oder ein Gerüst, um ihn zu unterstützen.

 

Der bekannte Vers, mit dem wir begonnen haben, ist nur eines von vielen Beispielen in der Bibel, in denen das Engagement für Gerechtigkeit ausdrücklich als verpflichtender Teil unseres Glaubens erkannt wird. Auf die Frage, wie die Forderungen Gottes aussehen könnten, antwortete ein Prophet des Alten Testaments namens Micha in «twitterartiger» Kürze, charakteristisch für das 21. Jahrhundert. Sein Ruf nach Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Demut war nicht immer repräsentativ für die Kirche, aber er bleibt immer noch der Massstab, mit dem unser Weg zu messen ist. Er bietet einen Blick in das Herz, das Wesen und die Leidenschaft des Gottes, dem wir zu dienen suchen.

Diese Broschüre soll der gesamten christlichen Gemeinschaft als Ausgangspunkt dienen. Sie soll dazu beitragen, sich mit diesen Zielen auseinanderzusetzen und ihnen gerecht zu werden. «God’s Global Goals» wurde für die Arbeit mit Kleingruppen entwickelt. Wir hoffen, dass sie deiner Kirche das Werkzeug an die Hand gibt, sich an dieser spannenden Agenda zu beteiligen. Damit du das Beste daraus machen kannst, findest du hier einen kurzen Überblick zu jedem Abschnitt:

 

WAS SAGT GOTT?

Damit die 17 Ziele besser aufgenommen werden können, haben wir die Broschüre in drei Abschnitte unterteilt (Ziele 1-6, Ziele 7-12 und Ziele 13-17); jeder Abschnitt beginnt mit einem kurzen Überblick über einige der grossen Themen, mit denen du dich befassen wirst.

Zu Beginn eines jeden Ziels findest du eine kurze theologische Reflexion. Es war uns wichtig, dass die Broschüre lesbar bleibt und Konfessionen in der ganzen Kirche damit angesprochen werden. Gleichzeitig wollten wir aber auch Wissen vermitteln, Vertrauen aufbauen und Reaktionen provozieren. Deshalb begleiten wir die Reflexionen mit Themen für die «Diskussion in der Gruppe»: Fragen, die es dir hoffentlich ermöglichen, tiefer zu gehen und verschiedene Perspektiven in die Debatte einzubringen. Wenn du der Gruppenleiter oder die Gruppenleiterin bist, kannst du natürlich auch deine eigenen Themen und Einstiegsfragen einbringen.


WAS KÖNNEN WIR TUN?

Wie Jakobus 2,17 sagt: «So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber.» In jedem Abschnitt findest du Beispiele bemerkenswerter christlicher Hilfswerke, die diese Ziele in die Tat umsetzen und einige persönliche Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Wenn du jedes Ziel liest, denke an mindestens eine praktische Sache, die du diesbezüglich tun könntest. Handeln wir «gerecht» und «Barmherzigkeit liebend» in unseren alltäglichen Entscheidungen?

Melde dich für unseren Newsletter an. Nutze unsere sozialen Medien für regelmässige Unterstützung, Inspiration sowie Aufrufe zum Handeln und Möglichkeiten zur Reaktion. StopArmut wird vom Dachverband Interaction verantwortet. Auf www.interaction-schweiz.ch  findest du weitere Informationen zu unseren Aktivitäten und Projekten unserer Mitglieder.


BETEN

Abschliessend regen wir dich dazu an, jeden Abschnitt mit einem Gebet zu beginnen und zu beenden. Vielleicht hilft dir dabei folgende Gebetsmethode:

ANBETUNG – Die Ziele stellen uns vor grosse Herausforderungen, deshalb ist es wichtig zu erkennen, dass Gott der Herr über alles ist!

BEKENNTNIS – Micha ruft uns auf, «demütig zu gehen». Suche demütig Gottes Vergebung zu Aspekten, wo wir nicht «gerecht gehandelt» haben oder «Barmherzigkeit liebend» waren.

DANKSAGUNG – Danke Gott für die Dinge, die mit dem, was du gelesen hast, zusammenhängen. Zum Beispiel für seine wunderbare Schöpfung oder für die Arbeit der Hilfswerke, die sich engagieren.

FÜRBITTE – Bitte Gott durch seinen Heiligen Geist, dir und deiner Gemeinde bei der Umsetzung des jeweiligen Ziels zu helfen, und bitte für die Menschen, die unter der Notlage leiden.

Melde dich für unseren Newsletter an